Wie kam es zur Gründung deines Labels?

Das Label entstand aus dem Produkt. Der Name COMO (cork + modular) war erstmals nur mein “Working Title“. Durch den Designprozess verfestigte er sich und „CORKMODULAR“ wurde zur Marke. Von der ersten Grundidee für Store & Ausstellungsinstallationen wurde ein DIY-Bausatz für Module im Wohn- und Büroalltag. Wichtig ist mir das flexible Design – Der Kunde kann am Produkt mitgestalten und je nach persönlichem Bedarf kreativ umgestalten. Bestehend aus nur zwei unterschiedlichen Korkformen, die mit Gurten verbunden werden, können unterschiedliche Formen und Module gebaut werden, die als Einzelstück als kleines Bücherregal, Beistelltisch, Nachtkästchen bis hin zum Weinregal funktionieren oder im Set großflächig als Wandregal oder sogar als Business Showroom aufgebaut werden können.

Warum Portugal?

2009/2010 kam ich für ein Auslandssemester nach Porto. Zwei Jahre später habe ich meine Diplomarbeit in Zusammenarbeit einer Firma für die Kulturhauptstadt Guimarães gemacht, welche mir das anboten das Projekt zu realisieren. Das war natürlich ein super erstes Jobangebot, das ich liebend gern annahm. Daraufhin ergaben sich immer wieder interessante Projekte und herausfordernde neue Möglichkeiten, so dass ich bis heute in Porto blieb. Nun ist COMO einer der vielen Gründe warum ich immer noch hier bin. Und natürlich wegen der Stadt selbst, der Leute und dem Meer.

Wie kamst du auf die Idee Kork als Material zu nutzen?

In zwei vorherigen Projekten arbeitete ich bereits mit Kork. In der Zeit fing ich an mich mit dem Material beschäftigen. Anfang 2015 schrieb „Amorim Cork Ventures“ ein Wettbewerb für innovative Kork-Produkte aus. Spontan reichte ich eine abgewandelte „Schubladenidee“ von mir ein – und gewann. Während diesem zweimonatigen Förderprogramm für Jungunternehmer entwickelte ich die Idee weiter und die ersten Prototypen – der Startschuss für COMO.

Was ist dir im Bezug auf dieses Material wichtig?

Kork ist unglaublich vielseitig in seiner Verwendung und Verarbeitung. Am Wichtigsten ist es ein Stück Natur in die Häuser der Menschen zu bringen und Nachhaltigkeit über ein Produkt zu kommunizieren. Unsere Erde ist einzigartig und wir sollten mehr auf sie achten. Also nachwachsende umweltfreundliche Rohstoffe verwenden. Als Designer/in, die neue Produkte entwickeln und auf den Markt bringen, sollte man dies immer im Hinterkopf behalten. Kork riecht gut und hat eine wunderbare Haptik. Es ist ein weiches und angenehmes Material für Zuhause.

Und weshalb diese Form?

Die Form entstand aus einem langen kreativen Prozess mit vielen experimentellen Ansätzen sowie geometrischen Formen, die sich weiter entwickeln und verbinden lassen. Noch dazu: Betrachtet man Kork im Mikroskop, wirken die Kork-Mikrozellen wie eine Honigwaben-Aneinanderreihung. Da alle COMO Module mit nur zwei Grundelementen aufgebaut werden können, wird sowohl die Produktion effizienter als auch der Gebrauch von dem Produkt an sich vielseitiger. Die einzelnen Module – je nach Größe werden jeweils aus 6 oder 12 Teilen zusammengebaut.

In welchen Schaufenstern hast du bisher deine Korkwaben ausgestellt?

Zum Projekt-Launch war COMO als “Moving Store Display” zum ersten Mal in Porto im Almada 13 / Cork & Co Laden ausgestellt. Innerhalb der ersten zehn Tage wurden verschiedene Verwendungsmöglichkeiten als Inspiration durchgespielt. Vom Wohnzimmerregal bis hin zum Kinderzimmermöbel, vom Picknicktisch bis hin zum kleinen Laptop-Stand fürs Büro.

Welche Bedeutung haben für dich Schaufenster?

In erster Linie dienen Schaufenster für mich sowohl als Eyecatcher und also auch ideale Schnittstelle zwischen Produkt und potentieller Kunde. Mit einer schönen Schaufenstergestaltung wird einerseits dem urbanen Raum als auch dem Ladenbesitzer ein kleiner Mehrwert geschenkt. COMOs dienen sich ideal für die Präsentation von Produkten und Schaufensterinstallationen. Man muss allerdings aufpassen, dass dies nicht sein einziger Verwendungszweck ist, sondern es primär ein individuelles Möbelsystem für Home & Office darstellt.

Wie entstand die Zusammenarbeit mit dem BEAN STORE?

Eigentlich reiner Zufall! Sowas passiert mir ständig wenn ich ehrlich bin. Mit ein bisschen Glück und Offenheit entstehen schnell neue Kollaborationen. Laura und ich kamen ins Gespräch und sie bot mir an, meine COMOs bei ihr im Laden zu verkaufen. Ihre nette, sympathische und unkomplizierte Art überzeugten mich. Und da ich aus München komme und der Bean Store gut zu meinem Konzept gepasst hat, entschied ich mich, dass dies der erste internationale Ausstellung- und Verkaufspunkt für COMO werden sollte.

Wie würdest du die Menschen beschreiben, die deine Werke kaufen?

Erstmal würde ich die COMOs nicht “Werke” nennen. Das klingt mir irgendwie fast zu künstlerisch. Klar, manchmal liegt Design und Kunst nahe, aber generell sehe ich in COMO ein simples innovatives Produkt, welches Probleme in der Schnelllebigkeit und den ständig veränderbaren Lebenssituationen von heute lösen soll. Ich versuche Trends zu folgen und Materialien neu zu interpretieren. COMO soll Anpassungsfähigkeit, Modularität und Vielseitigkeit so weit wie möglich ausreizen. Meine Zielgruppe sind alle smarten innovativen Menschen die DIY lieben, auf nachhaltiges Design Wert legen und sich darüber freuen etwas mitgestalten zu dürfen. Noch dazu werden COMO Module in Rucksäcken verkauft und falls man umziehen muss können sie leicht mitgenommen werden.

Welche Zukunfts-Projekte hast du?

An Ideen und Zukunfts-Projekten fehlt es eigentlich nie. Oft ist es nur die Qual der Wahl sich für die richtigen zu entscheiden. Ich würde gerne noch viele weitere ADD-Ons für die COMO-Elemente designen und entwickeln, um noch mehr Flexibilität in der Verwendung zu haben, diese Inspiration den COMO Käufern zu Verfügung stellen und visuell gut zu vermitteln.

Zusätzlich im Rennen stehen für Anfang 2017:

  1. Ich bin dabei Ideen für ein Rucksack-Label zu schmieden.
  2. Eine eigene modulare Werkstatt, die wir erstmal für mein Studio in Porto bauen werden, um immer die Möglichkeit haben, schnell erste Prototypen zu bauen. Zusätzlich sollen kleine Workshops für fundiertes Wissen sowie Techniken vermittelt werden und Projekte im urbanen und kulturellen Rahmen stattfinden.
  3. Ich arbeite an Konzept & Design für Möbel und Innenraumgestaltung für ein neues Coworking-Studio in Porto.

 

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